Nehemia 9 – HOF & NIVUK

Hoffnung für Alle

Nehemia 9:1-37

Die Israeliten bekennen ihre Schuld

1Am 24. Tag desselben Monats kamen die Israeliten zu einem Fastentag zusammen. Sie zogen Bußgewänder an und streuten sich als Zeichen ihrer Trauer Erde auf den Kopf. 2Von allen, die nicht zum Volk Israel gehörten, hatten sie sich getrennt und versammelten sich nun, um die Sünden zu bekennen, die sie und ihre Vorfahren begangen hatten. 3Drei Stunden lang hörten sie im Stehen zu, was aus dem Gesetzbuch des Herrn, ihres Gottes, vorgelesen wurde. Dann warfen sie sich vor dem Herrn, ihrem Gott, nieder und bekannten ihm drei Stunden lang ihre Schuld.

4Auf einer Plattform standen die Leviten Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani. Mit lauter Stimme beteten sie zum Herrn, ihrem Gott.

5Die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja riefen: »Steht auf, preist den Herrn, euren Gott, bis in alle Ewigkeit! Rühmt seinen herrlichen Namen, denn unser Gott ist groß und mächtig; selbst mit unseren Lobliedern können wir ihn nicht beschreiben!«

6Dann betete Esra:

»Du bist der Herr, du allein! Du hast den Himmel geschaffen mit all seinen Sternen! Die Erde und das Meer sind dein Werk mit allen Geschöpfen, die es dort gibt. Du hast ihnen das Leben geschenkt; die Mächte des Himmels beten dich an.

7Du, o Herr, bist der Gott, der Abram erwählte; du führtest ihn aus Ur im Land der Chaldäer und gabst ihm den Namen Abraham.

8Du sahst, dass er dir treu war, und hast einen Bund mit ihm geschlossen. Du versprachst, seinen Nachkommen eine Heimat zu geben: das Land der Kanaaniter und Hetiter, der Amoriter und Perisiter, der Jebusiter und Girgaschiter. Du hast dein Wort gehalten, denn du bist zuverlässig und gerecht!

9Als unsere Vorfahren in Ägypten unterdrückt wurden, hast du dich über sie erbarmt. Am Schilfmeer schrien sie um Hilfe, und du hast sie erhört.

10Der Pharao, seine obersten Beamten und sein Volk haben unsere Vorfahren verspottet und gedemütigt. Doch du hast ihnen Einhalt geboten mit großen Wundern und mit Zeichen deiner Macht. So hast du deinen Namen in aller Welt bekannt gemacht, noch heute spricht man von deinen Taten.

11Vor den Augen deines Volkes teiltest du das Meer, trockenen Fußes zogen sie mitten hindurch. Doch ihre Verfolger stürztest du in die Wogen, wie Steine sanken sie in die Tiefe.

12Mit einer Wolkensäule führtest du dein Volk bei Tag, in der Nacht mit einer Feuersäule. So zeigtest du ihnen den Weg.

13Du stiegst vom Himmel herab auf den Berg Sinai und sprachst zu deinem Volk. Du gabst ihnen klare Bestimmungen, Weisungen, auf die man sich verlassen kann, gute Ordnungen und Gebote.

14Du lehrtest sie, den Sabbat als einen Tag zu achten, der dir allein gehört. Durch Mose, deinen Diener, hast du ihnen Gebote, Ordnungen und ein Gesetz gegeben.

15Als der Hunger sie quälte, gabst du ihnen Brot vom Himmel9,15 Gemeint ist das Manna. Vgl. »Manna« in den Sacherklärungen.; als sie Durst litten, ließest du Wasser aus dem Felsen fließen. Du befahlst ihnen, das Land einzunehmen, das du ihnen zugesagt hattest.

16Aber unsere Vorfahren waren hochmütig, sie widersetzten sich dir und schlugen deine Weisungen in den Wind.

17Sie wollten dir nicht gehorchen und vergaßen deine großen Wunder, mit denen du ihnen geholfen hattest. Eigensinnig und widerspenstig, wie sie waren, wollten sie selbst einen Anführer berufen, der sie in die Sklaverei nach Ägypten zurückbringen sollte. Du aber bist ein Gott, der vergibt, du bist gnädig und barmherzig; deine Geduld ist groß, und deine Liebe kennt kein Ende. Du hast unsere Vorfahren nicht verlassen, 18auch nicht, als sie sich eine Stierfigur gossen und sagten: ›Das ist unser Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!‹ Wie sehr haben sie dich damit beleidigt!

19Du aber hast sie in der Wüste nicht im Stich gelassen, denn du bist barmherzig. Am Tag zeigte die Wolkensäule, wohin sie gehen sollten, und in der Nacht erleuchtete die Feuersäule ihren Weg.

20Du schenktest ihnen deinen guten Geist, um sie zur Einsicht zu bringen. Als sie hungrig und durstig waren, hast du sie mit Manna und Wasser versorgt.

21Vierzig Jahre wanderten sie in der Wüste umher, und immer bekamen sie von dir, was sie brauchten. Ihre Kleider verschlissen nicht, und ihre Füße schwollen nicht an vom langen Marsch.

22Königreiche und Völker gabst du in ihre Gewalt, ein Land nach dem anderen konnten sie einnehmen. Sie eroberten Heschbon, das Land von König Sihon, und Baschan, das Land von König Og.

23Du hast ihnen viele Kinder gegeben, so zahlreich wie die Sterne am Himmel. Du brachtest sie in das Land, das du ihren Vorfahren versprochen hattest.

24Sie eroberten es und ließen sich dort nieder. Die Bewohner von Kanaan mussten sich ihnen unterwerfen; die Herrscher und das Volk gabst du in ihre Gewalt, sie mussten sich ihrem Willen beugen.

25Dein Volk eroberte die befestigten Städte und nahm fruchtbares Ackerland in Besitz, dazu reich ausgestattete Häuser, ausgehobene Zisternen, viele Weinberge, Olivengärten und Obstbäume. Nun konnten sie essen, so viel sie wollten. Es ging ihnen sehr gut, du hattest sie so reich beschenkt!

26Doch trotz allem kehrten sie dir den Rücken und lehnten sich gegen dich auf: Von deinen Geboten wollten sie nichts mehr wissen; sie brachten deine Propheten um, die sie eindringlich ermahnt hatten, wieder zu dir zurückzukehren. Damit haben sie dich selbst beleidigt.

27Da ließest du ihre Feinde Macht über sie gewinnen, grausam wurden sie von ihnen unterdrückt. In ihrer Not schrien sie zu dir um Hilfe, und du erhörtest sie im Himmel, weil du Erbarmen mit ihnen hattest. Du schicktest ihnen Retter, die sie von ihren Unterdrückern befreiten. 28Doch kaum hatten sie Ruhe vor ihnen, taten sie wieder, was du verabscheust. Erneut ließest du sie in die Hände ihrer Feinde fallen, hilflos waren sie ihnen ausgeliefert. Und wieder schrien sie zu dir, und du erhörtest sie im Himmel. Du brachtest ihnen immer wieder Rettung, weil du Erbarmen mit ihnen hattest.

29Du riefst sie zur Besinnung, sie sollten umkehren und sich an dein Gesetz halten. Doch sie waren zu stolz und folgten deinen Weisungen nicht. Sie übertraten deine Gebote, die doch jedem, der sie befolgt, das Leben bringen. Sie wandten sich von dir ab, sie wollten nichts mehr von dir wissen und weigerten sich, dir zu gehorchen.

30Viele Jahre lang hattest du Geduld mit ihnen; du ermahntest sie durch deinen Geist und sprachst zu ihnen durch die Propheten. Doch sie stellten sich taub. Da gabst du sie in die Gewalt fremder Völker.

31Aber weil du erneut Erbarmen mit ihnen hattest, wolltest du sie nicht völlig vernichten; du überließest sie nicht ihrem Schicksal. Denn du bist gnädig und barmherzig.

32Unser Gott, du großer, mächtiger und ehrfurchtgebietender Herr! Du hältst dich an deinen Bund mit uns, deine Liebe hört niemals auf. Sieh doch, welches Leid uns getroffen hat! Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und Propheten, ja, schon unsere Vorfahren und das ganze Volk – sie alle haben schwer gelitten seit der Zeit, als die assyrischen Könige uns unterdrückten, bis zum heutigen Tag.

33Doch du hast uns zu Recht bestraft. Du bist uns immer treu geblieben, selbst dann, wenn wir uns von dir lossagten.

34Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und unsere Vorfahren, sie alle haben dein Gesetz missachtet, sie haben deine Gebote übertreten und deine Warnungen in den Wind geschlagen. 35Du hattest ihnen die Herrschaft anvertraut, du hattest sie mit Gütern reich beschenkt und ihnen ein großes und fruchtbares Land gegeben. Doch sie weigerten sich, dir zu dienen und von ihren falschen Wegen umzukehren.

36Und heute sind wir Sklaven in dem Land, das du unseren Vorfahren anvertraut hast, damit sie seine Früchte und seinen Reichtum genießen sollten. Wir müssen hier als Sklaven dienen!

37Die reiche Ernte fällt den Königen zu, die du wegen unserer Sünden über uns herrschen lässt. Nun haben sie Gewalt über uns und über unser Vieh; sie behandeln uns, wie es ihnen gerade passt. Darum sind wir in so großer Not.«

New International Version – UK

Nehemiah 9:1-38

The Israelites confess their sins

1On the twenty-fourth day of the same month, the Israelites gathered together, fasting and wearing sackcloth and putting dust on their heads. 2Those of Israelite descent had separated themselves from all foreigners. They stood in their places and confessed their sins and the sins of their ancestors. 3They stood where they were and read from the Book of the Law of the Lord their God for a quarter of the day, and spent another quarter in confession and in worshipping the Lord their God. 4Standing on the stairs of the Levites were Jeshua, Bani, Kadmiel, Shebaniah, Bunni, Sherebiah, Bani and Kenani. They cried out with loud voices to the Lord their God. 5And the Levites – Jeshua, Kadmiel, Bani, Hashabneiah, Sherebiah, Hodiah, Shebaniah and Pethahiah – said: ‘Stand up and praise the Lord your God, who is from everlasting to everlasting.9:5 Or God for ever and ever

‘Blessed be your glorious name, and may it be exalted above all blessing and praise. 6You alone are the Lord. You made the heavens, even the highest heavens, and all their starry host, the earth and all that is on it, the seas and all that is in them. You give life to everything, and the multitudes of heaven worship you.

7‘You are the Lord God, who chose Abram and brought him out of Ur of the Chaldeans and named him Abraham. 8You found his heart faithful to you, and you made a covenant with him to give to his descendants the land of the Canaanites, Hittites, Amorites, Perizzites, Jebusites and Girgashites. You have kept your promise because you are righteous.

9‘You saw the suffering of our ancestors in Egypt; you heard their cry at the Red Sea.9:9 Or the Sea of Reeds 10You sent signs and wonders against Pharaoh, against all his officials and all the people of his land, for you knew how arrogantly the Egyptians treated them. You made a name for yourself, which remains to this day. 11You divided the sea before them, so that they passed through it on dry ground, but you hurled their pursuers into the depths, like a stone into mighty waters. 12By day you led them with a pillar of cloud, and by night with a pillar of fire to give them light on the way they were to take.

13‘You came down on Mount Sinai; you spoke to them from heaven. You gave them regulations and laws that are just and right, and decrees and commands that are good. 14You made known to them your holy Sabbath and gave them commands, decrees and laws through your servant Moses. 15In their hunger you gave them bread from heaven and in their thirst you brought them water from the rock; you told them to go in and take possession of the land you had sworn with uplifted hand to give them.

16‘But they, our ancestors, became arrogant and stiff-necked, and they did not obey your commands. 17They refused to listen and failed to remember the miracles you performed among them. They became stiff-necked and in their rebellion appointed a leader in order to return to their slavery. But you are a forgiving God, gracious and compassionate, slow to anger and abounding in love. Therefore you did not desert them, 18even when they cast for themselves an image of a calf and said, “This is your god, who brought you up out of Egypt,” or when they committed awful blasphemies.

19‘Because of your great compassion you did not abandon them in the wilderness. By day the pillar of cloud did not fail to guide them on their path, nor the pillar of fire by night to shine on the way they were to take. 20You gave your good Spirit to instruct them. You did not withhold your manna from their mouths, and you gave them water for their thirst. 21For forty years you sustained them in the wilderness; they lacked nothing, their clothes did not wear out nor did their feet become swollen.

22‘You gave them kingdoms and nations, allotting to them even the remotest frontiers. They took over the country of Sihon9:22 One Hebrew manuscript and Septuagint; most Hebrew manuscripts Sihon, that is, the country of the king of Heshbon and the country of Og king of Bashan. 23You made their children as numerous as the stars in the sky, and you brought them into the land that you told their parents to enter and possess. 24Their children went in and took possession of the land. You subdued before them the Canaanites, who lived in the land; you gave the Canaanites into their hands, along with their kings and the peoples of the land, to deal with them as they pleased. 25They captured fortified cities and fertile land; they took possession of houses filled with all kinds of good things, wells already dug, vineyards, olive groves and fruit trees in abundance. They ate to the full and were well-nourished; they revelled in your great goodness.

26‘But they were disobedient and rebelled against you; they turned their backs on your law. They killed your prophets, who had warned them in order to turn them back to you; they committed awful blasphemies. 27So you delivered them into the hands of their enemies, who oppressed them. But when they were oppressed they cried out to you. From heaven you heard them, and in your great compassion you gave them deliverers, who rescued them from the hand of their enemies.

28‘But as soon as they were at rest, they again did what was evil in your sight. Then you abandoned them to the hand of their enemies so that they ruled over them. And when they cried out to you again, you heard from heaven, and in your compassion you delivered them time after time.

29‘You warned them in order to turn them back to your law, but they became arrogant and disobeyed your commands. They sinned against your ordinances, of which you said, “The person who obeys them will live by them.” Stubbornly they turned their backs on you, became stiff-necked and refused to listen. 30For many years you were patient with them. By your Spirit you warned them through your prophets. Yet they paid no attention, so you gave them into the hands of the neighbouring peoples. 31But in your great mercy you did not put an end to them or abandon them, for you are a gracious and merciful God.

32‘Now therefore, our God, the great God, mighty and awesome, who keeps his covenant of love, do not let all this hardship seem trifling in your eyes – the hardship that has come on us, on our kings and leaders, on our priests and prophets, on our ancestors and all your people, from the days of the kings of Assyria until today. 33In all that has happened to us, you have remained righteous; you have acted faithfully, while we acted wickedly. 34Our kings, our leaders, our priests and our ancestors did not follow your law; they did not pay attention to your commands or the statutes you warned them to keep. 35Even while they were in their kingdom, enjoying your great goodness to them in the spacious and fertile land you gave them, they did not serve you or turn from their evil ways.

36‘But see, we are slaves today, slaves in the land you gave our ancestors so that they could eat its fruit and the other good things it produces. 37Because of our sins, its abundant harvest goes to the kings you have placed over us. They rule over our bodies and our cattle as they please. We are in great distress.

The agreement of the people

38‘In view of all this, we are making a binding agreement, putting it in writing, and our leaders, our Levites and our priests are affixing their seals to it.’9:38 In Hebrew texts this verse (9:38) is numbered 10:1.