Matthäus 12 – HOF & NIV

Hoffnung für Alle

Matthäus 12:1-50

Gesetzlichkeit oder Liebe?

(Markus 2,23‒28; Lukas 6,1‒11)

1Zu der Zeit ging Jesus an einem Sabbat mit seinen Jüngern durch die Getreidefelder. Die Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren abzureißen, um die Körner zu essen. 2Als die Pharisäer das sahen, beschwerten sie sich bei Jesus: »Sieh dir das an! Was deine Jünger da machen, ist am Sabbat doch gar nicht erlaubt!«

3Aber Jesus antwortete ihnen: »Habt ihr denn nicht gelesen, was König David tat, als er und seine Männer hungrig waren? 4Er ging in das Haus Gottes, und gemeinsam aßen sie von dem Brot, das Gott geweiht war. Niemand außer den Priestern durfte das, David nicht und auch seine Männer nicht.12,4 Vgl. 1. Samuel 21,2‒7. 5Habt ihr nicht außerdem im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel Dienst tun und so die Sabbatvorschriften übertreten? Trotzdem sind sie frei von Schuld. 6Und ich sage euch: Hier geht es um etwas Größeres als den Tempel. 7Es heißt: ›Wenn jemand barmherzig ist, so ist mir das lieber als irgendwelche Opfer und Gaben‹12,7 Hosea 6,6. Hättet ihr verstanden, was das bedeutet, dann würdet ihr nicht Unschuldige verurteilen. 8Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat und kann somit entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist

9Nach diesen Worten ging er weiter und kam in ihre Synagoge. 10Dort war ein Mann mit einer verkrüppelten Hand. Die Pharisäer fragten ihn: »Erlaubt das Gesetz Gottes, am Sabbat zu heilen?« Sie suchten damit einen Vorwand, um Anklage gegen ihn zu erheben. 11Jesus antwortete: »Angenommen, jemand von euch besitzt ein Schaf und das fällt am Sabbat in eine Grube. Wird er es nicht sofort herausholen? 12Und ein Mensch ist doch viel mehr wert als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.« 13Dann forderte er den Mann auf: »Streck deine Hand aus!« Er streckte sie aus, und die Hand war wiederhergestellt; sie war gesund wie die andere.

14Da verließen die Pharisäer die Synagoge und fassten miteinander den Beschluss, Jesus zu töten.

Jesus erfüllt das Alte Testament

15Jesus wusste, was die Pharisäer vorhatten, und ging von dort weg. Viele Menschen folgten ihm, und er heilte alle Kranken. 16Er schärfte ihnen jedoch ein, kein Aufsehen um ihn zu erregen.

17So sollte sich erfüllen, was Gott durch den Propheten Jesaja vorausgesagt hatte:

18»Dies ist mein Diener, den ich erwählt habe. Ich liebe ihn und freue mich über ihn. Ich werde ihm meinen Geist geben, und er wird den Völkern mein Recht verkünden. 19Er kämpft und streitet nicht; er lässt seine Stimme nicht durch die Straßen der Stadt hallen. 20Das geknickte Schilfrohr wird er nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Er wird das Recht schließlich zum Sieg führen. 21Auf ihn werden die Völker ihre Hoffnung setzen.«12,21 Jesaja 42,1‒4

»Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich«

(Markus 3,20‒30; Lukas 11,14‒23)

22Damals brachte man einen Mann zu Jesus, der blind und stumm war, weil ein böser Geist ihn beherrschte. Jesus heilte ihn, und er konnte wieder reden und sehen. 23In großer Aufregung riefen da alle Menschen durcheinander: »Ist dieser Jesus vielleicht doch der versprochene Retter, der Sohn Davids?« 24Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: »Er kann nur deshalb die Dämonen austreiben, weil ihm der Teufel12,24 Wörtlich: Beelzebul. – Ein anderer Name für Satan, den Obersten aller Dämonen. So auch in Vers 27., der Oberste aller Dämonen, die Macht dazu gibt.«

25Jesus kannte ihre Gedanken und entgegnete: »Ein Staat, in dem verschiedene Herrscher um die Macht kämpfen, steht vor dem Untergang. Eine Stadt oder eine Familie, in der man ständig in Zank und Streit lebt, hat keinen Bestand. 26Wenn also der Satan den Satan vertreibt, bekämpft er sich ja selbst. Meint ihr etwa, dann könnte sein Reich noch bestehen?

27Und wenn ich, wie ihr behauptet, die Dämonen durch die Kraft des Teufels austreibe, welche Kraft nutzen dann eure eigenen Leute, um böse Geister auszutreiben? Sie selbst werden euch deswegen das Urteil sprechen. 28Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist das ein Zeichen dafür, dass Gottes Reich unter euch angebrochen ist. 29Denn wie kann jemand in das Haus eines starken Mannes eindringen und seinen Besitz rauben? Erst muss er den Mann fesseln, und dann kann er sein Haus plündern.

30Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir Menschen für Gott gewinnt, der führt sie in die Irre12,30 Wörtlich: und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.. 31Darum sage ich euch: Jede Sünde, ja sogar Gotteslästerung, kann vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist verlästert, der wird keine Vergebung finden. 32Wer abfällig über den Menschensohn redet, dem kann vergeben werden. Wer aber meint, er könne abfällig über den Heiligen Geist reden, der wird niemals Vergebung finden, weder jetzt noch in der zukünftigen Welt.«

An den Früchten erkennt man den Baum

(Lukas 6,43‒45)

33»Wie der Baum, so die Frucht! Ein guter Baum trägt gute Früchte, ein schlechter Baum trägt schlechte Früchte. 34Ihr Schlangenbrut! Wie könnt ihr durch und durch bösen Leute überhaupt etwas Gutes reden? Wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus! 35Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was er Gutes in sich trägt. Doch ein Mensch mit einem bösen Herzen kann auch nur Böses von sich geben.

36Ich sage euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen Rechenschaft ablegen müssen über jedes unnütze Wort, das sie geredet haben. 37Eure Worte sind der Maßstab, nach dem ihr freigesprochen oder verurteilt werdet.«

»Wir wollen Beweise!«

(Matthäus 16,1‒4; Markus 8,11‒12; Lukas 11,29‒32)

38Einige Schriftgelehrte und Pharisäer traten an Jesus heran und sagten: »Lehrer, vollbringe vor unseren Augen ein Wunder als Beweis dafür, dass Gott dich gesandt hat

39Jesus entgegnete ihnen: »Was seid ihr nur für eine böse und gottlose12,39 Wörtlich: ehebrecherische. – Gemeint ist im übertragenen Sinne die Untreue der Menschen gegenüber Gott. Vgl. Hosea 3,1. Generation! Ihr verlangt nach einem Beweis, doch den werdet ihr nicht bekommen. Ihr und eure Zeitgenossen werdet nur das Wunder sehen, das am Propheten Jona geschah. 40Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches.12,40 Vgl. Jona 2,1. Ebenso wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte in den Tiefen der Erde sein. 41Die Einwohner von Ninive werden am Gerichtstag gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen, denn nach Jonas Predigt kehrten sie um zu Gott.12,41 Vgl. Jona 3,1‒10. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Jona!

42Auch die Königin von Saba12,42 Wörtlich: Königin des Südens. – Vgl. 1. Könige 10,1‒13. wird am Tag des Gerichts gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen. Denn sie kam von weit her, um von König Salomos Weisheit zu lernen. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Salomo!«

Die Gefahr des Rückfalls

(Lukas 11,24‒26)

43»Wenn ein böser Geist aus einem Menschen ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Findet er keins, 44entschließt er sich: ›Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‹ Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und aufgeräumt, aber verlassen vorfindet, 45dann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ziehen sie in den Menschen ein, der nun schlechter dran ist als vorher. Genauso wird es auch dieser bösen Generation ergehen.«

Wer gehört zu Jesus?

(Markus 3,31‒35; Lukas 8,19‒21)

46Während Jesus noch zu den Leuten redete, kamen seine Mutter und seine Geschwister und wollten ihn sprechen. 47Einer der Anwesenden richtete es Jesus aus: »Deine Mutter und deine Geschwister stehen draußen vor dem Haus. Sie wollen mit dir reden.« 48Doch Jesus fragte zurück: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Geschwister?« 49Dann zeigte er auf seine Jünger: »Das hier sind meine Mutter und meine Geschwister. 50Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!«

New International Version

Matthew 12:1-50

Jesus Is Lord of the Sabbath

1At that time Jesus went through the grainfields on the Sabbath. His disciples were hungry and began to pick some heads of grain and eat them. 2When the Pharisees saw this, they said to him, “Look! Your disciples are doing what is unlawful on the Sabbath.”

3He answered, “Haven’t you read what David did when he and his companions were hungry? 4He entered the house of God, and he and his companions ate the consecrated bread—which was not lawful for them to do, but only for the priests. 5Or haven’t you read in the Law that the priests on Sabbath duty in the temple desecrate the Sabbath and yet are innocent? 6I tell you that something greater than the temple is here. 7If you had known what these words mean, ‘I desire mercy, not sacrifice,’12:7 Hosea 6:6 you would not have condemned the innocent. 8For the Son of Man is Lord of the Sabbath.”

9Going on from that place, he went into their synagogue, 10and a man with a shriveled hand was there. Looking for a reason to bring charges against Jesus, they asked him, “Is it lawful to heal on the Sabbath?”

11He said to them, “If any of you has a sheep and it falls into a pit on the Sabbath, will you not take hold of it and lift it out? 12How much more valuable is a person than a sheep! Therefore it is lawful to do good on the Sabbath.”

13Then he said to the man, “Stretch out your hand.” So he stretched it out and it was completely restored, just as sound as the other. 14But the Pharisees went out and plotted how they might kill Jesus.

God’s Chosen Servant

15Aware of this, Jesus withdrew from that place. A large crowd followed him, and he healed all who were ill. 16He warned them not to tell others about him. 17This was to fulfill what was spoken through the prophet Isaiah:

18“Here is my servant whom I have chosen,

the one I love, in whom I delight;

I will put my Spirit on him,

and he will proclaim justice to the nations.

19He will not quarrel or cry out;

no one will hear his voice in the streets.

20A bruised reed he will not break,

and a smoldering wick he will not snuff out,

till he has brought justice through to victory.

21In his name the nations will put their hope.”12:21 Isaiah 42:1-4

Jesus and Beelzebul

22Then they brought him a demon-possessed man who was blind and mute, and Jesus healed him, so that he could both talk and see. 23All the people were astonished and said, “Could this be the Son of David?”

24But when the Pharisees heard this, they said, “It is only by Beelzebul, the prince of demons, that this fellow drives out demons.”

25Jesus knew their thoughts and said to them, “Every kingdom divided against itself will be ruined, and every city or household divided against itself will not stand. 26If Satan drives out Satan, he is divided against himself. How then can his kingdom stand? 27And if I drive out demons by Beelzebul, by whom do your people drive them out? So then, they will be your judges. 28But if it is by the Spirit of God that I drive out demons, then the kingdom of God has come upon you.

29“Or again, how can anyone enter a strong man’s house and carry off his possessions unless he first ties up the strong man? Then he can plunder his house.

30“Whoever is not with me is against me, and whoever does not gather with me scatters. 31And so I tell you, every kind of sin and slander can be forgiven, but blasphemy against the Spirit will not be forgiven. 32Anyone who speaks a word against the Son of Man will be forgiven, but anyone who speaks against the Holy Spirit will not be forgiven, either in this age or in the age to come.

33“Make a tree good and its fruit will be good, or make a tree bad and its fruit will be bad, for a tree is recognized by its fruit. 34You brood of vipers, how can you who are evil say anything good? For the mouth speaks what the heart is full of. 35A good man brings good things out of the good stored up in him, and an evil man brings evil things out of the evil stored up in him. 36But I tell you that everyone will have to give account on the day of judgment for every empty word they have spoken. 37For by your words you will be acquitted, and by your words you will be condemned.”

The Sign of Jonah

38Then some of the Pharisees and teachers of the law said to him, “Teacher, we want to see a sign from you.”

39He answered, “A wicked and adulterous generation asks for a sign! But none will be given it except the sign of the prophet Jonah. 40For as Jonah was three days and three nights in the belly of a huge fish, so the Son of Man will be three days and three nights in the heart of the earth. 41The men of Nineveh will stand up at the judgment with this generation and condemn it; for they repented at the preaching of Jonah, and now something greater than Jonah is here. 42The Queen of the South will rise at the judgment with this generation and condemn it; for she came from the ends of the earth to listen to Solomon’s wisdom, and now something greater than Solomon is here.

43“When an impure spirit comes out of a person, it goes through arid places seeking rest and does not find it. 44Then it says, ‘I will return to the house I left.’ When it arrives, it finds the house unoccupied, swept clean and put in order. 45Then it goes and takes with it seven other spirits more wicked than itself, and they go in and live there. And the final condition of that person is worse than the first. That is how it will be with this wicked generation.”

Jesus’ Mother and Brothers

46While Jesus was still talking to the crowd, his mother and brothers stood outside, wanting to speak to him. 47Someone told him, “Your mother and brothers are standing outside, wanting to speak to you.”

48He replied to him, “Who is my mother, and who are my brothers?” 49Pointing to his disciples, he said, “Here are my mother and my brothers. 50For whoever does the will of my Father in heaven is my brother and sister and mother.”