1. Könige 12 – HOF & NIRV

Hoffnung für Alle

1. Könige 12:1-33

Die Teilung Israels in zwei Reiche: Das Nordreich Israel und das Südreich Juda

(Kapitel 12–14)

Israel sagt sich vom Königshaus David los

(2. Chronik 10)

1Rehabeam reiste nach Sichem, denn dort wollte ganz Israel ihn zum König krönen. 2Jerobeam, der Sohn von Nebat, erfuhr noch in Ägypten davon, wohin er vor König Salomo geflohen war. Er kam sofort zurück,12,2 Wörtlich: Er blieb in Ägypten. – Bei einer anderen Vokalisation des hebräischen Konsonantentextes ergibt sich die jetzige Übersetzung. Vgl. 2. Chronik 10,2. 3und die Israeliten schickten Abgesandte zu ihm, um ihn nach Sichem zu holen. Dort angekommen, traten sie vor Rehabeam und sagten zu ihm: 4»Dein Vater war ein strenger Herrscher. Er hat hohe Steuern verlangt und uns zu harter Arbeit gezwungen. Wir erkennen dich nur als König an, wenn du uns nicht so schwere Lasten aufbürdest wie dein Vater!«

5Rehabeam antwortete: »Gebt mir drei Tage Bedenkzeit und dann kommt wieder!« Da wurde die Versammlung für drei Tage unterbrochen.

6In der Zwischenzeit rief Rehabeam die alten königlichen Berater zu sich, die schon im Dienst seines Vaters gestanden hatten, und fragte sie: »Was ratet ihr mir? Welche Antwort soll ich dem Volk geben?« 7Sie antworteten: »Sei freundlich zu ihnen und gib ihnen, was sie fordern! Wenn du heute bereit bist, auf dein Volk zu hören und ihm zu dienen, dann wird dein Volk morgen auf dich hören und dir dienen.«

8Aber der Ratschlag der alten Männer gefiel Rehabeam nicht. Darum fragte er seine jungen Berater, die mit ihm zusammen aufgewachsen waren und nun in seinem Dienst standen: 9»Was meint ihr: Was soll ich dem Volk antworten? Sie verlangen von mir, dass ich ihnen nicht so schwere Lasten auferlege wie mein Vater.« 10Die jungen Männer rieten ihm: »Diese Leute beschweren sich über deinen Vater und wollen, dass du sie sanfter anfasst? Sag ihnen: ›Im Vergleich zu mir war mein Vater ein Weichling! 11Er hat euch zwar nicht gerade geschont, aber ich werde noch ganz anders durchgreifen! Er ließ euch mit Peitschen antreiben, ich aber werde Peitschen mit Stacheln nehmen!‹«

12Drei Tage später sprachen Jerobeam und die Abgesandten des Volkes wieder bei Rehabeam vor. 13Der König gab ihnen eine harte Antwort. Er hörte nicht auf den Rat der Alten, 14sondern schleuderte dem Volk die Worte an den Kopf, die ihm seine jungen Altersgenossen vorgesagt hatten: »Es stimmt, mein Vater war nicht gerade zimperlich mit euch, aber ich werde noch ganz anders mit euch umspringen! Er ließ euch mit Peitschen antreiben, ich aber werde Peitschen mit Stacheln nehmen!« 15Der Herr hatte Rehabeam für die Bitten des Volkes taub gemacht. Denn nun sollte sich erfüllen, was Ahija aus Silo Jerobeam, dem Sohn von Nebat, im Auftrag des Herrn vorausgesagt hatte.

16Als die Israeliten merkten, dass der König nicht auf sie hören wollte, riefen sie ihm zu: »Was geht uns Davids Sippe noch an? Warum geben wir uns noch mit euch ab? Wir wollen nichts mehr mit euch zu tun haben! Los, gehen wir heim!« Und sie zogen fort.

17Nur die Israeliten aus dem Stammesgebiet von Juda erkannten Rehabeam als König an. 18Da schickte Rehabeam Adoniram, den Aufseher über die Fronarbeiter, zu den Nordstämmen, um noch einmal mit ihnen zu verhandeln. Doch die aufgebrachte Menge steinigte Adoniram zu Tode. König Rehabeam konnte sich gerade noch in einen Wagen retten und nach Jerusalem fliehen. 19So sagten sich die Stämme Nordisraels vom Königshaus David los und sind noch heute von ihm getrennt.

20Als es sich im Nordreich Israel herumgesprochen hatte, dass Jerobeam aus Ägypten zurückgekehrt war, ließ man ihn zur Volksversammlung rufen und krönte ihn dort zum König über das ganze Nordreich Israel. Nur der Stamm Juda hielt zu Rehabeam, dem Nachkommen von David.

Rehabeam soll Israel nicht zurückerobern

(2. Chronik 11,1‒4)

21Als Rehabeam nach Jerusalem zurückkam, rief er sofort die besten Soldaten der Stämme Juda und Benjamin zum Kampf gegen Israel auf. Es waren 180.000 Mann. So wollte Rehabeam, Salomos Sohn, die Herrschaft über ganz Israel zurückgewinnen. 22Doch da sprach Gott zum Propheten Schemaja: 23»Bring König Rehabeam von Juda, Salomos Sohn, und allen Bewohnern der Stammesgebiete Juda und Benjamin diese Botschaft: 24So spricht der Herr: Ihr sollt nicht gegen eure Brüder, die Israeliten, Krieg führen! Geht wieder nach Hause! Alles, was geschehen ist, habe ich selbst so kommen lassen.«

Sie gehorchten dem Befehl des Herrn und kehrten nach Hause zurück.

Reich Israel

König Jerobeam verführt Israel zum Götzendienst

25Jerobeam ließ die Stadt Sichem im Gebirge Ephraim ausbauen, er machte sie zur Hauptstadt und wohnte dort. Dann zog er weiter nach Pnuël und baute auch diese Stadt aus. 26Immer mehr aber fürchtete er, Israel könne sich am Ende doch wieder König Rehabeam zuwenden, weil er ein Nachkomme von David war. 27»Wenn das Volk regelmäßig nach Jerusalem geht«, so dachte er, »und dort im Tempel des Herrn seine Opfer darbringt, dann werden sie auch bald wieder König Rehabeam von Juda als ihren König anerkennen. Ist es aber erst einmal so weit, dann bringen sie mich um.«

28Darum ließ er zwei goldene Kälber herstellen. Dem Volk erklärte er: »Es ist viel zu umständlich für euch, für jedes Opfer immer nach Jerusalem zu gehen! Seht, ihr Israeliten, hier ist euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat!« 29Er ließ eine Götzenfigur in Bethel aufstellen, die andere in Dan. 30Als das eine Kalb nach Dan gebracht wurde, begleiteten die Israeliten es in einer feierlichen Prozession. So brachte Jerobeam das ganze Volk dazu, gegen den Herrn zu sündigen.

31Aber er ging noch weiter: Er ließ auf vielen Hügeln Opferstätten und Heiligtümer für die Götzen errichten. Dafür ernannte er auch Israeliten zu Priestern, die nicht zum Stamm Levi gehörten. 32Er bestimmte einen Tag im Herbst, den 15. Tag des 8. Monats, an dem ein ähnliches Fest gefeiert werden sollte wie das Laubhüttenfest in Juda. Er selbst wollte an diesem Tag in Bethel die Stufen zum Altar hinaufsteigen, um den Kälbern, die er hatte anfertigen lassen, Opfer zu bringen. In Bethel weihte er auch die Priester, die er für den Dienst bei den neuen Opferstätten einsetzen wollte.

Ein Prophet mit einer unbequemen Botschaft

33Am 15. Tag des 8. Monats, dem Tag, den Jerobeam eigenmächtig festgesetzt hatte, feierten die Israeliten das angekündigte Fest in Bethel. Vor allen Festbesuchern stieg Jerobeam die Stufen zum Altar hinauf, um Opfer darzubringen.

New International Reader’s Version

1 Kings 12:1-33

Israel Refuses to Follow Rehoboam

1Rehoboam went to the city of Shechem. All the Israelites had gone there to make him king. 2Jeroboam heard about it. He was the son of Nebat. Jeroboam was still in Egypt at that time. He had gone there for safety. He wanted to get away from King Solomon. But now he returned from Egypt. 3So the people sent for Jeroboam. He and the whole community of Israel went to Rehoboam. They said to him, 4“Your father put a heavy load on our shoulders. But now make our hard work easier. Make the heavy load on us lighter. Then we’ll serve you.”

5Rehoboam answered, “Go away for three days. Then come back to me.” So the people went away.

6King Rehoboam asked the elders for advice. They had served his father Solomon while he was still living. Rehoboam asked them, “What advice can you give me? How should I answer these people?”

7They replied, “Serve them today. Give them what they are asking for. Then they’ll always serve you.”

8But Rehoboam didn’t accept the advice the elders gave him. Instead, he asked for advice from the young men. They had grown up with him and were now serving him. 9He asked them, “What’s your advice? How should I answer these people? They say to me, ‘Make the load your father put on our shoulders lighter.’ ”

10The young men who had grown up with him gave their answer. They replied, “These people have said to you, ‘Your father put a heavy load on our shoulders. Make it lighter.’ Now tell them, ‘My little finger is stronger than my father’s legs. 11My father put a heavy load on your shoulders. But I’ll make it even heavier. My father beat you with whips. But I’ll beat you with bigger whips.’ ”

12Three days later Jeroboam and all the people returned to Rehoboam. That’s because the king had said, “Come back to me in three days.” 13The king answered the people in a mean way. He didn’t accept the advice the elders had given him. 14Instead, he followed the advice of the young men. He said, “My father put a heavy load on your shoulders. But I’ll make it even heavier. My father beat you with whips. But I’ll beat you with bigger whips.” 15So the king didn’t listen to the people. That’s because the Lord had planned it that way. What he had said through Ahijah came true. Ahijah had spoken the Lord’s message to Jeroboam, the son of Nebat. Ahijah was from Shiloh.

16All the Israelites saw that the king refused to listen to them. So they answered the king. They said,

“We don’t have any share in David’s royal family.

We don’t have any share in Jesse’s son.

People of Israel, let’s go back to our homes.

David’s royal family, take care of your own kingdom!”

So the Israelites went home. 17But Rehoboam still ruled over the Israelites living in the towns of Judah.

18Adoniram was in charge of those who were forced to work hard for King Rehoboam. The king sent him out among all the Israelites. But they killed Adoniram by throwing stones at him. King Rehoboam was able to get away in his chariot. He escaped to Jerusalem. 19Israel has refused to follow the royal family of David to this day.

20All the Israelites heard that Jeroboam had returned. They sent for him. They wanted him to meet with the whole community. Then they made him king over the entire nation of Israel. Only the tribe of Judah remained true to David’s royal family.

21Rehoboam arrived in Jerusalem. He brought together 180,000 capable young men from Judah and the tribe of Benjamin. He had decided to go to war against Israel. Solomon’s son Rehoboam wanted his fighting men to get the kingdom of Israel back for him.

22But a message from God came to Shemaiah. He was a man of God. God said to him, 23“Speak to Solomon’s son Rehoboam, the king of Judah. Speak to all Judah and the tribe of Benjamin. Also speak to the rest of the people. Tell all of them, 24‘The Lord says, “Do not go up to fight against the Israelites. They are your relatives. I want every one of you to go back home. Things have happened exactly the way I planned them.” ’ ” So the fighting men obeyed the Lord’s message. They went home again, just as he had ordered.

Golden Calves at Bethel and Dan

25Jeroboam built up the walls of Shechem. It was in the hill country of Ephraim. Jeroboam made Shechem his home. From there he went out and built up Peniel.

26Jeroboam thought, “My kingdom still isn’t secure. It could very easily go back to the royal family of David. 27Suppose the Israelites go up to Jerusalem to offer sacrifices at the Lord’s temple. If they do, they will again decide to follow Rehoboam as their master. Then they’ll kill me. They’ll return to King Rehoboam. He is king of Judah.”

28So King Jeroboam asked for advice. Then he made two golden statues that looked like calves. He said to the people, “It’s too hard for you to go up to Jerusalem. Israel, here are your gods who brought you up out of Egypt.” 29He set up one statue in Bethel. He set up the other one in Dan. 30What Jeroboam did was sinful. And it caused Israel to sin. The people came to worship the statue at Bethel. They went all the way to Dan to worship the statue that was there.

31Jeroboam built temples for worshiping gods on high places. He appointed all kinds of people as priests. They didn’t even have to be Levites. 32He established a feast. It was on the 15th day of the eighth month. He wanted to make it like the Feast of Booths that was held in Judah. Jeroboam built an altar at Bethel. He offered sacrifices on it. He sacrificed to the calves he had made. He also put priests in Bethel. He did it at the high places he had made. 33He offered sacrifices on the altar he had built at Bethel. It was on the 15th day of the eighth month. That’s the month he had chosen for it. So he established the feast for the Israelites. And he went up to the altar to sacrifice offerings.