4. Mose 15:1-41, 4. Mose 16:1-35 HOF

4. Mose 15:1-41

Vorschriften für die Opfer im Land Kanaan

Der Herr sprach zu Mose: »Eines Tages werde ich diesem Volk das versprochene Land geben, und ihr werdet dort leben. Sag den Israeliten, dass sie dann diese Anweisungen beachten sollen:

Immer wenn ihr mir ein Rind, eine Ziege oder ein Schaf als Brand- oder Schlachtopfer darbringt, dann sollt ihr eineinhalb Kilogramm feines Weizenmehl, mit einem Liter Öl vermengt, als Speiseopfer dazugeben, ganz gleich ob ihr damit ein Gelübde erfüllt, ob ihr es freiwillig darbringt oder mich bei euren Festen mit einem wohlriechenden Opfer erfreuen wollt.

Wer ein Schaf opfert, soll dazu ein Trankopfer von einem Liter Wein darbringen. Wer einen Schafbock opfert, soll zweieinhalb Kilogramm Mehl dazutun, vermengt mit anderthalb Litern Öl. Und als Trankopfer soll er eineinhalb Liter Wein geben. Dann wird sein Opfer mir gefallen.

Wenn jemand von euch ein Rind darbringt, soll er ein Trankopfer von zwei Litern Wein dazugeben und ein Speiseopfer von vier Kilogramm Mehl, das mit zwei Litern Öl vermengt ist. An solch einer wohlriechenden Gabe habe ich meine Freude. Diese Vorschrift gilt unabhängig davon, ob er das Rind als Brand- oder Schlachtopfer darbringt, ob es für ein Friedensopfer gedacht ist oder ob er damit ein Gelübde erfüllt. Dies alles sollt ihr jedes Mal tun, wenn ihr ein Rind, einen Schafbock, ein Schaf oder eine Ziege opfert.

Bringt ihr mehrere Tiere dar, dann gehören zu jedem Tier die entsprechenden Speise- und Trankopfer.

Diese Vorschriften soll jeder Israelit beachten, der mir zu Ehren ein Brandopfer darbringt. Dann wird mir sein Opfer gefallen. Auch die Ausländer, die unter euch leben oder bei euch zu Gast sind, sollen sich daran halten, wenn sie mir ein Tier opfern. Für alle, die im Land Kanaan leben – ob Einheimische oder Ausländer –, sollen die gleichen Gesetze gelten. Dies gilt für alle Zeiten und für alle eure Nachkommen. Ausländer, die sich eurem Volk angeschlossen haben, sollen dieselben Rechte und Pflichten haben wie ihr selbst.«

Dankopfer für die Ernte

Der Herr befahl Mose: »Sag den Israeliten: Wenn ich euch in das versprochene Land gebracht habe und ihr dort Getreide erntet, sollt ihr mir einen Teil davon als Opfer darbringen. Backt mir vom ersten gemahlenen Korn ein Brot, und gebt mir auch etwas vom ersten gedroschenen Getreide! Diese Vorschrift soll für immer gelten.«

Das Sündopfer für unbeabsichtigte Vergehen

Weiter sprach der Herr: »Es kann sein, dass euer Volk aus Versehen gegen meine Gebote verstößt und nicht alles beachtet, was ich euch bis heute durch Mose befohlen habe und was ich noch in Zukunft anordnen werde.

Wenn dies ohne Absicht und unbewusst geschehen ist, soll die ganze Gemeinschaft der Israeliten einen jungen Stier als Brandopfer darbringen, zusammen mit dem vorgeschriebenen Speise- und Trankopfer. Außerdem muss ein Ziegenbock als Sündopfer geschlachtet werden. Der Priester soll die Opfer darbringen, um das Volk wieder mit mir zu versöhnen. Dann werde ich euch vergeben, weil ihr meine Gebote nicht absichtlich verletzt habt und weil ihr mir ein Brandopfer und ein Sündopfer dargebracht habt. Dem ganzen Volk will ich vergeben, auch den Ausländern unter euch. Denn ihr alle seid Teil einer Gemeinschaft und mitverantwortlich für die Sünden, die das Volk aus Versehen begeht.

Wenn aber ein einzelner Mensch unabsichtlich meine Gebote übertritt, soll er eine einjährige Ziege als Sündopfer darbringen. Der Priester soll dies für ihn tun und so seine Schuld sühnen. Dann werde ich ihm die Sünde vergeben. Das gilt auch für die Ausländer, die sich eurem Volk angeschlossen haben: Wenn einer von ihnen unabsichtlich gesündigt hat, soll er das gleiche Opfer darbringen wie ein Einheimischer.«

Wer absichtlich sündigt, muss sterben

»Wenn aber ein Israelit oder ein Ausländer, der bei euch lebt, mit Absicht eins meiner Gebote übertritt, dann beleidigt er mich und muss sterben. Er darf nicht länger zur Gemeinschaft eures Volkes gehören. Er hat mein Wort verachtet und mein Gesetz gebrochen. Darum muss er die Folgen tragen und mit seinem Leben dafür bezahlen.«

Während des Zuges durch die Wüste wurde einmal ein Israelit dabei gesehen, wie er am Sabbat Holz sammelte. Man brachte ihn zu Mose und Aaron, und vor dem ganzen Volk wurde beraten, was mit ihm geschehen sollte. Da nicht klar war, welche Strafe er verdiente, wurde er zunächst eingesperrt.

Dann sprach der Herr zu Mose: »Dieser Mann muss sterben! Das ganze Volk soll ihn draußen vor dem Lager steinigen.« Da führten die Israeliten ihn aus dem Lager und steinigten ihn, wie der Herr es durch Mose angeordnet hatte.

Gottes Gebote immer vor Augen

Der Herr sprach zu Mose: »Sag den Israeliten, dass sie und alle ihre Nachkommen an die Zipfel ihrer Gewänder Quasten nähen sollen, die mit einem Stück Schnur aus violettem Purpur befestigt sind. Die Quasten sollen euch daran erinnern, meinen Geboten zu gehorchen. Immer wenn ihr sie seht, sollt ihr an meine Weisungen denken. Das wird euch helfen, nicht mit euren Gedanken oder Blicken umherzuschweifen und eure eigenen Ziele zu verfolgen. Ich möchte, dass ihr meine Gebote im Herzen bewahrt und sie befolgt. Ihr sollt mein heiliges Volk sein. Denn ich bin euer Gott. Ich habe euch aus Ägypten befreit, um euch zu zeigen: Ich, der Herr, bin euer Gott!«

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4. Mose 16:1-35

Korach hetzt das Volk auf

Der Levit Korach, ein Sohn von Jizhar aus der Sippe Kehat, wollte das Volk gegen Mose aufhetzen. Drei Männer vom Stamm Ruben schlossen sich ihm an: Datan und Abiram, die Söhne von Eliab, und On, ein Sohn von Pelet. Sie brachten 250 Israeliten auf ihre Seite, führende und einflussreiche Männer. Gemeinsam gingen sie zu Mose und Aaron und sagten zu ihnen: »Ihr nehmt euch zu viel heraus! Wer gibt euch das Recht, euch über die Gemeinde des Herrn zu stellen? Der Herr ist mitten unter uns! Wir alle sind heilig, nicht nur ihr!«

Als Mose das hörte, warf er sich zu Boden und betete. Dann sagte er zu Korach und den anderen: »Morgen wird der Herr zeigen, wer zu ihm gehört und heilig ist. Darum kommt morgen zum Heiligtum, du, Korach, und alle deine Leute. Bringt Räucherpfannen mit, legt glühende Holzkohle hinein und streut etwas von der vorgeschriebenen Weihrauchmischung darüber. Dann werden wir sehen, wer heilig ist, denn der Herr wird nur den in die Nähe des Heiligtums lassen, den er dazu bestimmt hat. Ihr Leviten seid es, die sich zu viel herausnehmen!«

Dann wandte er sich noch einmal an Korach und seine Leute und mahnte sie: »Hört zu, ihr Leviten! Der Gott Israels hat aus diesem ganzen Volk euch dazu auserwählt, in seine Nähe zu kommen. Er hat euch beauftragt, die Arbeiten an seinem Heiligtum zu verrichten und damit dem ganzen Volk zu dienen. Ist euch das noch zu wenig? Du und deine Verwandten vom Stamm Levi, ihr dürft doch immer in der Nähe des Herrn sein! Aber das reicht euch offenbar nicht! Ihr wollt auch noch Priester werden. Doch denkt daran: Wenn ihr Aaron sein Amt als Priester streitig macht, lehnt ihr euch gegen den Herrn auf! Ja, gegen ihn habt ihr euch zusammengerottet!«

Dann ließ Mose Datan und Abiram zu sich rufen. Die beiden aber lehnten ab: »Wir kommen nicht! Du hast uns aus Ägypten herausgeholt, wo wir mehr als genug Milch und Honig hatten, und jetzt verenden wir hier in der Wüste. Bist du noch nicht zufrieden? Musst du dich auch noch als Herrscher aufspielen? Wo ist denn das verheißene Land, in dem es angeblich Milch und Honig im Überfluss gibt? Wo sind die Felder und Weinberge, die wir bekommen sollten? Du willst die Leute wohl für dumm verkaufen! Nein, wir kommen nicht!«

Da wurde Mose sehr zornig und bat den Herrn: »Nimm ihr Opfer nicht an! Ich habe keinem von ihnen je etwas getan. Nicht einmal einen Esel habe ich ihnen weggenommen.«

Der Herr greift ein

Dann forderte Mose Korach auf: »Morgen sollst du mit allen deinen Leuten vor dem Herrn erscheinen! Auch Aaron wird da sein. Jeder soll eine Pfanne mit Weihrauch für den Herrn mitbringen, auch du selbst und Aaron.« So kamen die 250 Männer Korachs am folgenden Tag mit ihren glühenden Räucherpfannen zum Eingang des heiligen Zeltes. Auch Mose und Aaron waren dort, und die übrigen Israeliten versammelten sich ebenfalls. Es war Korach gelungen, das ganze Volk gegen Mose und Aaron aufzuwiegeln.

Da erschien der Herr in seiner Herrlichkeit, und alle Israeliten sahen es. Er befahl Mose und Aaron: »Verlasst dieses Volk, denn ich werde es auf einen Schlag vernichten!« Doch die beiden warfen sich zu Boden und riefen: »O Gott, du hast doch alles, was lebt, geschaffen! Willst du ein ganzes Volk ausrotten, nur weil ein einziger Mann gesündigt hat?«

Der Herr antwortete Mose: »Dann befiehl den Israeliten, sich von den Zelten Korachs, Datans und Abirams zurückzuziehen!« Mose stand auf und ging zu Datan und Abiram. Die Sippenoberhäupter Israels folgten ihm. Dann rief Mose den Israeliten zu: »Geht weg von den Zelten dieser gottlosen Menschen und fasst nichts an, was ihnen gehört, sonst kommt ihr mit ihnen um!« Da entfernten sich die Israeliten vom Lager der Aufrührer.

Als Datan und Abiram aus ihren Zelten kamen und mit ihren Frauen und Kindern davorstanden, rief Mose: »Nun sollt ihr sehen, dass der Herr mich gesandt hat und ich nicht tue, was ich will, sondern was er will. Wenn diese Menschen in Frieden alt werden und sterben wie alle anderen, dann hat der Herr mich nicht gesandt. Wenn er aber etwas tut, was es noch nie gab, dann werdet ihr merken, dass sie den Herrn beleidigt haben. Ich sage euch: Der Erdboden wird sich öffnen und sie mit allem, was sie haben, verschlingen. Der Herr wird sie bei lebendigem Leib ins Totenreich hinabreißen.«

Kaum hatte Mose das gesagt, da spaltete sich die Erde genau an der Stelle, wo die Aufrührer standen. Der Boden öffnete sich und verschlang Datan, Abiram und alle Anhänger Korachs mit ihren Familien und ihrem ganzen Besitz. Bei lebendigem Leib wurden sie ins Totenreich hinabgerissen und von der Erde begraben, die sich über ihnen wieder schloss. So verschwanden sie mitten aus ihrem Volk. Als die anderen Israeliten ihre Todesschreie hörten, flohen sie nach allen Seiten und riefen: »Weg von hier! Sonst verschlingt die Erde auch uns!«

Im selben Moment ging ein Feuer vom Herrn aus und verbrannte die 250 Männer, die ihm Weihrauch darbringen wollten.

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