2. Könige 21:1-26, 2. Könige 22:1-20 HOF

2. Könige 21:1-26

König Manasse von Juda

(2. Chronik 33,1‒20)

Manasse wurde mit 12 Jahren König und regierte 55 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hefzi-Bah. Manasse tat, was dem Herrn missfiel, und übernahm die abscheulichen Bräuche der Völker, die der Herr aus dem Land vertrieben hatte, um es seinem Volk Israel zu geben. Er baute die Opferstätten wieder auf, die sein Vater Hiskia zerstört hatte. Er errichtete Altäre für den Gott Baal und stellte einen heiligen Pfahl für die Göttin Aschera auf, genau wie König Ahab von Israel. Er betete die Sterne an und verehrte sie. Sogar im Tempel des Herrn stellte er seine Altäre auf, obwohl der Herr über diesen Ort gesagt hatte: »Hier in Jerusalem will ich für immer wohnen.« Manasse aber errichtete in beiden Vorhöfen des Tempels Altäre, um darauf den Sternen zu opfern. Er verbrannte seinen Sohn als Opfer, trieb Zauberei und Wahrsagerei und ließ sich von Totenbeschwörern und Hellsehern die Zukunft voraussagen.

So tat er vieles, was dem Herrn missfiel, und forderte seinen Zorn heraus. Den heiligen Pfahl der Aschera, den er hatte anfertigen lassen, stellte er im Tempel auf. Dabei hatte der Herr zu David und seinem Sohn Salomo gesagt: »In diesem Tempel und in Jerusalem, der Stadt, die ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich selbst für immer wohnen21,7 Wörtlich: will ich meinen Namen für immer niederlegen. – Vgl. »Name Gottes« in den Sacherklärungen.. Ich will die Israeliten nicht mehr aus dem Land vertreiben, das ich ihren Vorfahren gegeben habe, wenn sie nur auf mich hören und die Gebote befolgen, die mein Diener Mose ihnen gegeben hat.« Doch sie gehorchten dem Herrn nicht, und so konnte Manasse sie leicht zum Bösen verführen. Schließlich trieben sie es schlimmer als die Völker, die der Herr ausgerottet hatte, um das Land den Israeliten zu geben.

Da ließ der Herr ihnen durch seine Diener, die Propheten, verkünden: »König Manasse von Juda hat noch schrecklichere Dinge getan als die Amoriter, die früher im Land wohnten: Alle Bewohner Judas verführte er zum Götzendienst, weil er überall seine abscheulichen Götzenstatuen aufstellen ließ. Darum werde ich, der Herr, der Gott Israels, so großes Unheil über Jerusalem und Juda kommen lassen, dass niemand es ertragen kann, auch nur davon zu hören. Ich messe Jerusalem mit dem gleichen Maß wie Samaria und lege es auf die gleiche Waage wie Ahab und seine Nachkommen. Die Einwohner Jerusalems werde ich so gründlich ausrotten, wie man eine Schüssel auswäscht und umdreht, bis auch der letzte Tropfen Wasser verschwunden ist. Alle, die dann noch übrig geblieben sind, werde ich verstoßen. Ich werde sie in die Gewalt ihrer Feinde geben, die sie ausrauben und das Land plündern sollen. Denn sie haben getan, was ich verabscheue, und immer wieder meinen Zorn herausgefordert. So war es schon, als ihre Vorfahren aus Ägypten auszogen, und so ist es bis heute geblieben.«

Manasse beging aber nicht nur die Sünde, dass er die Bewohner von Juda zu Taten verleitete, die dem Herrn missfielen. An seinen Händen klebte das Blut vieler unschuldiger Menschen aus Jerusalem.

Alles Weitere über Manasses Leben und seinen Götzendienst steht in der Chronik der Könige von Juda. Als er starb, wurde er im Garten seines Palasts, dem »Garten Usas«, begraben. Sein Sohn Amon wurde sein Nachfolger.

König Amon von Juda

(2. Chronik 33,21‒25)

Amon wurde mit 22 Jahren König und regierte zwei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Meschullemet und war eine Tochter von Haruz aus Jotba. Wie sein Vater Manasse tat auch Amon, was dem Herrn missfiel. In allem folgte er dem schlechten Beispiel seines Vaters: Er diente denselben Götzen, die schon sein Vater verehrt hatte, und betete sie an. Vom Herrn, dem Gott seiner Vorfahren, aber wollte er nichts wissen, und seine Gebote befolgte er nicht.

Einige seiner Hofbeamten verschworen sich gegen ihn und ermordeten ihn in seinem Palast. Doch das Volk brachte alle Verschwörer um und setzte Amons Sohn Josia als Nachfolger ein.

Alles Weitere über Amons Leben findet sich in der Chronik der Könige von Juda. Man begrub ihn in seinem Familiengrab im »Garten Usas«. Sein Sohn Josia wurde sein Nachfolger.

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2. Könige 22:1-20

Die Reformen von König Josia

(Kapitel 22,1–23,30)

König Josia von Juda

(2. Chronik 34,1‒2.8‒13)

Josia wurde mit 8 Jahren König und regierte 31 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jedida und war eine Tochter von Adaja aus Bozkat. Josia tat, was dem Herrn gefiel. Er folgte dem guten Beispiel seines Vorfahren David und ließ sich durch nichts davon abbringen.

In seinem 18. Regierungsjahr sandte König Josia den Hofsekretär Schafan, einen Sohn von Azalja und Enkel von Meschullam, mit folgendem Auftrag in den Tempel des Herrn: »Geh zum Hohenpriester Hilkija und bitte ihn nachzuzählen, wie viel Geld das Volk bisher den Priestern abgeliefert hat, die den Tempeleingang bewachen. Dann soll er das abgezählte Geld den Bauführern geben, die für die Ausbesserungen am Tempel des Herrn verantwortlich sind. Diese sollen damit die Handwerker, Bauleute und Maurer bezahlen. Außerdem sollen sie von dem Geld das Holz und die Steine für die Ausbesserungen kaufen. Die Bauführer brauchen über die Ausgaben keine Rechenschaft abzulegen. Man soll auf ihre Ehrlichkeit vertrauen!«

Der Hohepriester Hilkija findet im Tempel ein Gesetzbuch

(2. Chronik 34,14‒28)

Als der Hofsekretär Schafan zu Hilkija kam, zeigte der Hohepriester ihm eine Schriftrolle und sagte: »Dieses Gesetzbuch habe ich im Tempel des Herrn gefunden.« Er gab es Schafan, und der las darin. Danach ging Schafan zum König zurück und meldete ihm: »Wir haben den Opferkasten beim Altar geleert und das Geld den Bauführern ausgehändigt, die für die Arbeiten am Tempel verantwortlich sind.« Dann berichtete er von dem Buch, das der Hohepriester Hilkija ihm gegeben hatte, und las es dem König vor.

Als der König hörte, was in dem Gesetzbuch stand, zerriss er betroffen sein Gewand. Er beauftragte den Priester Hilkija, den Hofsekretär Schafan und dessen Sohn Ahikam sowie Achbor, den Sohn von Michaja, und Asaja, einen seiner Hofbeamten: »Geht und fragt den Herrn um Rat für mich und für das ganze Volk von Juda. Was sollen wir jetzt tun, nachdem das Buch im Tempel gefunden wurde? Der Herr muss sehr zornig auf uns sein, weil schon unsere Väter nicht darauf gehört haben und nicht alles getan haben, was in diesem Buch steht.«

Da gingen der Priester Hilkija, Ahikam, Achbor, Schafan und Asaja zu der Prophetin Hulda, um mit ihr zu sprechen. Ihr Mann Schallum, ein Sohn von Tikwa und Enkel von Harha, verwaltete die Kleiderkammer. Sie wohnte im neuen Stadtteil von Jerusalem. Hulda gab der Gesandtschaft eine Botschaft des Herrn für König Josia weiter. Sie sagte:

»So spricht der Herr, der Gott Israels: Alles, was in dem Buch steht, das der König von Juda gelesen hat, wird eintreffen! Das dort angedrohte Unheil will ich über die Stadt und ihre Einwohner hereinbrechen lassen. Denn sie haben mich verlassen und anderen Göttern ihre Opfer dargebracht. Mit ihren selbst gemachten Götzen haben sie mich herausgefordert. Mein Zorn über diese Stadt ist wie ein Feuer, das nicht mehr erlöscht.

Über den König von Juda sage ich, der Herr und Gott Israels: Du hast nun meine Antwort gehört. Doch du hast dir meine Worte zu Herzen genommen und dich meiner Macht gebeugt. Als du gehört hast, welches Urteil ich über diese Stadt und ihre Einwohner verhängt habe – dass ein Fluch sie treffen soll und jeden, der es sieht, das Entsetzen packt –, da hast du betroffen dein Gewand zerrissen und bist in Tränen ausgebrochen. Darum will ich dein Gebet erhören. Das verspreche ich, der Herr. Wenn du stirbst, sollst du in Frieden im Grab der Königsfamilie beigesetzt werden. Das Unheil, das ich über die Stadt kommen lasse, wirst du nicht mehr erleben müssen.«

Die Gesandten überbrachten diese Antwort dem König.

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