Der Prophet Jeremia betrauert den Untergang von Jerusalem
(Kapitel 1–5)
Die Stadt Jerusalem ist zerstört!1,1 Die ersten vier Kapitel dieses Buches sind alphabetisch angeordnet: Im Hebräischen fängt jeder Vers (bzw. in Kapitel 3 jeder dritte Vers) mit dem jeweils nächsten Buchstaben des Alphabets an.
1Ach, wie einsam und verlassen liegt Jerusalem da,
die Stadt, in der sich einst die Menschen drängten!
Sie war berühmt bei allen Völkern,
jetzt gleicht sie einer Witwe ohne Schutz.
Sie, die über andere Länder herrschte,
wird nun zum Sklavendienst gezwungen.
2Sie weint und weint die ganze Nacht,
die Tränen laufen ihr übers Gesicht.
Unter all ihren Liebhabern ist niemand,
der sie in ihrem Schmerz tröstet.
Alle Freunde haben sie betrogen
und sind zu ihren Feinden geworden!
3Juda musste viel Elend und Zwangsarbeit erdulden,
bis sie gefangen fortgeschleppt wurde.
Jetzt wohnt sie unter fremden Völkern
und findet auch dort keine Ruhe;
ihre Verfolger haben sie überfallen,
als sie sich nicht wehren konnte.
4Die Wege, die nach Zion führen, sind verödet,
weil niemand mehr zu den Festen hinaufzieht.
Alle Tore Jerusalems sind menschenleer.
Die Priester hört man nur noch seufzen,
die jungen Mädchen weinen und trauern.
Die ganze Stadt leidet bitteren Schmerz.
5Die sie hassen, haben die Macht über sie,
ihre Feinde können sich in Sicherheit wiegen.
Der Herr hat Leid über Jerusalem gebracht,
um sie für ihre vielen Sünden zu strafen.
Die Feinde nahmen ihre Kinder gefangen
und trieben sie vor sich her aus dem Land.
6Zion hat all ihre Pracht verloren.
Ihre Führer sind wie Hirsche,
die keine Weide mehr finden;
ausgehungert, wie sie sind,
fehlt ihnen nun die Kraft,
den Jägern zu entfliehen.
7Mitten im Elend, weit weg von der Heimat,
erinnert sich Jerusalem an ihren alten Glanz.
Sehnsüchtig denkt sie zurück an die Schätze,
die sie seit grauer Vorzeit besaß.
Als sie dem Feind in die Hände fiel,
war weit und breit niemand da, der ihr half.
Stattdessen sahen ihre Gegner schadenfroh zu
und weideten sich an ihrem Unglück.
8Jerusalem hat große Schuld auf sich geladen,
nun schüttelt man den Kopf über sie.
Die sie früher verehrten, verachten sie jetzt,
weil sie nackt und hilflos vor ihnen liegt.
Sie aber stöhnt vor lauter Scham
und vergräbt ihr Gesicht in den Händen.
9Sie hat ihre Kleider mit Sünde beschmutzt
und die Folgen ihres Tuns nicht bedacht.
Nun ist sie furchtbar tief gefallen –
und keiner ist da, der sie tröstet.
»Ach, Herr«, fleht sie, »sieh mein Elend an
und hör doch, wie die Feinde prahlen!«
10Doch diese machten sich über sie her
und raubten all ihre kostbaren Schätze.
Ja, Jerusalem musste sogar mit ansehen,
wie Fremde in den heiligen Tempel eindrangen.
Dabei hatte Gott ihnen verboten, den Ort zu betreten,
wo sich seine Gemeinde versammelt.
11Das Volk läuft seufzend umher
auf der Suche nach einem Stück Brot.
Sie geben all ihr Hab und Gut,
nur um am Leben zu bleiben.
Jerusalem fleht: »Herr, sieh mich an!
Ich werde von allen verachtet!
12Ihr Fremden, geht nicht einfach an mir vorbei!
Bleibt doch stehen und schaut mich an!
Lässt euch dieser Anblick etwa kalt?
Gibt es denn ein größeres Leid als meines?
Ich weiß: Der Herr hat es mir zugefügt,
sein glühender Zorn hat mich getroffen.
13Er ließ Feuer vom Himmel auf mich fallen,
das in meinem Inneren wütete.
Er hat mir eine Falle gestellt
und mich zu Boden geworfen.
Er hat mich völlig zugrunde gerichtet,
endlos sieche ich nun dahin.
14Schwer lasten meine Sünden auf mir
wie ein Joch, das der Herr mir aufgebürdet hat.
Er legte es auf meinen Nacken,
und ich brach darunter zusammen.
Dann übergab er mich an die Feinde,
gegen die ich nichts ausrichten konnte.
15Vernichtet hat er meine besten Soldaten,
die ich bei mir hatte, um mich zu schützen.
Er hat die Feinde zu einem Schlachtfest geladen,
um unsere jungen Männer niederzumetzeln.
Der Herr hat das Volk von Juda zertreten,
so wie man Trauben in der Kelter zerstampft.
16Darüber muss ich bitterlich weinen,
die Tränen verschleiern mir die Augen.
Denn ich habe keinen bei mir, der mich tröstet,
niemanden, der mir wieder Mut zuspricht.
Meine Kinder sind ihrem Schicksal ausgeliefert,
der Feind hat uns alle in seiner Gewalt.«
17Verzweifelt streckt Zion ihre Hände aus,
doch keiner ist da, der sie tröstet!
Der Herr hat Israels Feinde von allen Seiten herbeigerufen,
sie stürmen gegen die Nachkommen von Jakob heran.
Voller Abscheu blicken sie auf Jerusalem,
die Stadt ist für sie zum Schandfleck geworden.
18»Zu Recht hat der Herr mich bestraft,
denn ich habe mich seinen Geboten widersetzt!
All ihr anderen Völker, hört her!
Seht doch, wie groß mein Schmerz ist!
Die Mädchen und die jungen Männer,
sie wurden als Gefangene verschleppt.
19Ich rief nach meinen einstigen Liebhabern,
aber sie haben mich alle im Stich gelassen.
Meine Priester und die führenden Männer
sind mitten in der Stadt zusammengebrochen.
Mit letzter Kraft suchten sie nach Nahrung,
um sich am Leben zu erhalten.
20Ach, Herr, sieh doch, wie verzweifelt ich bin!
In mir wühlt der Schmerz;
mir bricht das Herz, wenn ich daran denke,
wie ich mich gegen dich aufgelehnt habe.
Draußen raubte das Schwert mir meine Kinder,
und drinnen raffte die Seuche sie dahin.
21Man hört mich seufzen, doch keiner tröstet mich.
Stattdessen jubeln meine Feinde, wenn sie erfahren,
welches Unglück du über mich gebracht hast.
Doch wenn dein Gerichtstag kommt,
den du seit langem angekündigt hast,
dann wird es ihnen ergehen wie mir.
22Zieh sie zur Rechenschaft für all ihre Bosheit!
Vergelte ihnen ihre grausamen Taten,
so wie du es auch mit mir getan hast,
als du mich für meine Schuld bestraftest!
Denn ich seufze ohne Ende,
der Kummer macht mich krank.«
Première élégie : Jérusalem abandonnée à ses ennemis
La cité endeuillée1 titre Les chapitres 1 à 4 forment chacun un poème alphabétique (dont les strophes ou les vers débutent par l’une des lettres de l’alphabet hébreu, dans l’ordre alphabétique).
1Comme1.1 Autre traduction : hélas ! elle reste solitaire
la cité qui, naguère, ╵était si populeuse !
Elle est comme une veuve !
Elle qui était importante ╵au milieu des nations,
princesse des provinces,
elle est astreinte à la corvée !
2Tout au long de la nuit, ╵elle pleure, et ses larmes ╵ruissellent sur ses joues.
De tous ceux qui l’aimaient,
aucun ne la console :
tous ses compagnons1.2 C’est-à-dire les alliés dans lesquels elle avait placé sa confiance (voir 2 R 24.2). l’ont trahie
et ils sont devenus ses ennemis.
3Juda s’en est allé ╵dans un pays d’exil, ╵accablé de misère,
soumis à un dur esclavage.
Le voici qui habite ╵au sein de peuples étrangers
sans trouver la tranquillité.
Tous ceux qui le pourchassent ╵l’atteignent
au milieu des détresses.
4Les chemins de Sion ╵sont plongés dans le deuil
parce qu’il ne vient plus personne ╵pour célébrer les fêtes.
Ses portes sont en pièces,
ses prêtres se lamentent,
ses jeunes filles ╵sont affligées,
la ville est remplie d’amertume.
5Ses oppresseurs ╵font peser leur domination sur elle,
ses ennemis prospèrent,
car l’Eternel l’a affligée
pour ses nombreux péchés,
et ses petits enfants ╵sont partis en captivité
poussés par l’ennemi.
6La communauté de Sion ╵a été dépouillée
de toute sa splendeur.
Ses ministres sont devenus ╵semblables à des cerfs
qui ne trouvent pas de pâture,
qui fuient à bout de forces
devant ceux qui les traquent.
7Aux jours de son humiliation
et de sa vie errante,
Jérusalem ╵se souvient des trésors
qu’elle avait autrefois,
maintenant que son peuple ╵est, tout entier, tombé ╵aux mains de l’oppresseur
sans qu’il y ait personne ╵qui vienne à son secours.
Les ennemis la voient
et font des gorges chaudes ╵au sujet de sa destruction.
8Voici Jérusalem ╵a gravement péché,
c’est pourquoi elle est devenue ╵comme un déchet1.8 Autre traduction : un objet de dégoût..
Tous ceux qui l’honoraient, ╵maintenant la méprisent,
car ils ont vu sa nudité.
Elle-même en gémit ╵et se détourne.
9Son impureté apparaît ╵sur les pans de sa robe.
Elle n’a pas songé ╵à ce qui s’ensuivrait.
Elle est tombée, ╵sa chute est étonnante
et nul ne la console.
« O Eternel, dit-elle, ╵vois mon humiliation,
car l’ennemi triomphe. »
10L’ennemi a pillé
tous ses objets précieux,
elle a vu des gens d’autres peuples
pénétrer dans son sanctuaire.
Pourtant, tu avais dit :
« Ceux-là ne devront pas faire partie ╵de ta communauté. »
11Tout son peuple gémit
en recherchant du pain.
Il donne ses trésors ╵contre des aliments
pour reprendre des forces.
« Vois, Eternel, dit-elle, ╵et considère
l’abjection où je suis. »
Les plaintes de Jérusalem
12N’êtes-vous pas touchés,
ô vous tous qui passez par là ?
Regardez et voyez
s’il est une douleur ╵comparable à la mienne
qui me fait tant souffrir.
L’Eternel me l’a infligée
au jour de sa colère ardente.
13D’en haut, il a lancé un feu
qui m’a pénétré jusqu’aux os,
il a tendu ╵un filet sous mes pieds :
il m’a fait reculer
et il a fait de moi ╵une désolation,
dans la souffrance tout le jour.
14Il a lié le joug ╵que composent mes transgressions1.14 Selon le texte hébreu traditionnel. L’ancienne version grecque a : il a fixé son attention sur mes crimes.,
sa main les a nouées ensemble,
et elles pèsent sur mon cou.
Il a sapé ma force.
Le Seigneur m’a livrée ╵au pouvoir d’hommes
auxquels je ne peux résister.
15Oui, le Seigneur a repoussé1.15 Autre traduction : écrasé. ╵tous les puissants guerriers
qui étaient dans mes murs,
et il a fixé contre moi ╵un rendez-vous1.15 Autre traduction : il a convoqué une armée contre moi.
dans le but de briser ╵mes jeunes gens.
Le Seigneur a foulé ╵comme dans un pressoir
la population de Juda.
16Je pleure donc sur eux ;
j’éclate en longs sanglots,
car le consolateur ╵qui ranimerait mon courage
est loin de moi.
Mes fils sont tous plongés ╵dans la désolation,
car l’ennemi ╵a été le plus fort.
17Sion étend les mains,
mais nul ne la console.
L’Eternel a donné des ordres,
aux adversaires de Jacob, ╵pour qu’ils l’encerclent.
Jérusalem est devenue
un déchet à leurs yeux.
18Mais l’Eternel est juste,
car j’ai été rebelle ╵à ses commandements.
Ecoutez, je vous prie, ╵vous, tous les peuples,
et voyez ma douleur :
mes jeunes filles, ╵mes jeunes gens
sont partis en captivité.
19J’ai fait appel à mes amants,
mais eux ils m’ont trahie.
Mes prêtres et mes dirigeants
ont péri dans la ville
en cherchant de la nourriture
pour reprendre des forces.
20Regarde, ô Eternel, ╵comme je suis dans la détresse ;
tout mon être intérieur ╵est en bouillonnement.
Mon cœur chavire en moi
parce que je me suis ╵gravement révoltée.
Tandis qu’à l’extérieur ╵l’épée me prive ╵de mes enfants,
à l’intérieur ╵c’est comme chez la mort.
21On entend mes gémissements,
mais nul ne me console
et tous mes ennemis, ╵apprenant mon malheur,
sont dans la joie, ╵car c’est toi qui as fait cela.
Fais donc venir1.21 D’après la version syriaque. Le texte hébreu traditionnel a : tu as fait venir. le jour ╵que tu as annoncé,
et que mes ennemis ╵deviennent comme moi !
22Oh oui, tiens compte ╵de leur méchanceté,
et traite-les
comme tu m’as traitée
pour punir mes forfaits,
car il n’y a de cesse ╵à mes gémissements,
mon cœur est affligé.