Hiob 32 – Hoffnung für Alle HOF

Hoffnung für Alle

Hiob 32:1-22

Elihus Reden

(Kapitel 32–37)

Elihu: Jetzt rede ich!

1Da gaben es die drei Männer auf, weiter mit Hiob zu reden, denn er hielt an seiner Unschuld fest. 2Doch der Busiter Elihu, der Sohn von Barachel aus der Sippe Ram, wurde von Zorn gepackt. Er war wütend auf Hiob, weil dieser meinte, gegenüber Gott im Recht zu sein. 3Auch auf die drei Freunde war er zornig, weil sie auf Hiobs Anklagen keine Antwort mehr fanden, obwohl sie ihn ständig für schuldig erklärten. 4Elihu hatte bis jetzt gezögert, Hiob etwas zu sagen, denn die anderen waren älter als er. 5Doch als er merkte, dass sie nichts mehr zu entgegnen wussten, packte ihn der Zorn. 6Er ergriff das Wort:

»Ich bin noch jung, und ihr seid alte Männer,

darum wagte ich es nicht,

euch mein Wissen mitzuteilen.

7Ich dachte: ›Lass erst die alten Männer sprechen,

sie schöpfen aus reicher Erfahrung!‹

8Doch auf den Geist im Menschen kommt es an,

auf diese Gabe des Allmächtigen:

Sie allein gibt ihm Weisheit!

9Nein, nicht nur die Betagten sind weise;

man muss nicht im vorgerückten Alter sein,

um zu begreifen, was richtig ist.

10Und darum sage ich: Hört mir zu!

Jetzt will ich euch zeigen, was ich weiß!

11Geduldig habe ich euch zugehört

und darauf gewartet, dass ihr treffende Worte findet

und Hiob eine passende Antwort gebt.

12Ich habe euer Gespräch aufmerksam verfolgt –

doch keiner von euch konnte ihn zurechtweisen

und seine Erklärungen entkräften.

13Sagt jetzt nur nicht:

›Natürlich sind wir weise –

doch ihn widerlegen,

das soll Gott tun, nicht ein Mensch!‹

14Hiobs Reden waren nicht gegen mich gerichtet,

und nicht mit euren Worten werde ich ihm begegnen.

15Ihr seid am Ende,

ihr habt nichts mehr zu sagen,

euch fehlen die Worte!

16Soll ich etwa noch länger warten,

nur weil ihr euch in Schweigen hüllt,

weil ihr dasteht und nichts mehr zu erwidern habt?

17Nein, jetzt bin ich an der Reihe!

Ich will Hiob Antwort geben

aus meinem reichen Wissensschatz!

18Denn ich kann meine Gedanken nicht länger zurückhalten,

der Geist in mir drängt mich zum Reden.

19Es gärt in mir wie neuer Wein

im fest verschlossenen Lederschlauch:

Ich platze fast!

20Ich muss jetzt etwas sagen, dann wird mir leichter!

Ich kann nicht länger an mich halten!

21Keinen von euch werde ich bevorzugen,

keinem nach dem Munde reden,

22nein, vom Schmeicheln halte ich nichts!

Sonst würde mich mein Schöpfer bald aus dem Leben reißen!«