2. Samuel 19 – HOF & BPH

Hoffnung für Alle

2. Samuel 19:1-44

1Diese Worte gaben David einen Stich ins Herz. Er stieg hinauf ins Turmzimmer des Stadttors und weinte. Dabei klagte er ununterbrochen: »Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn, ach, Absalom! Wäre ich doch an deiner Stelle gestorben! Ach, Absalom, mein Sohn, mein Sohn!«

Joab weist David zurecht

2Jemand meldete Joab: »Der König weint und trauert um Absalom.« 3Auch bei den Soldaten hatte sich schnell herumgesprochen, dass David über den Tod seines Sohnes verzweifelt war. Ihre Freude über den Sieg war auf einmal wie weggeblasen, Trauer und Niedergeschlagenheit machten sich breit. 4Bedrückt schlichen die Männer in die Stadt zurück – wie Verlierer, die sich schämen, weil sie vom Schlachtfeld geflohen sind.

5David aber saß noch immer im Turmzimmer, er hatte sein Gesicht verhüllt und klagte laut: »Mein Sohn Absalom! Ach, Absalom, mein Sohn, mein Sohn!« 6Da ging Joab zu ihm und wies ihn zurecht: »Deine Soldaten haben dir heute das Leben gerettet, und nicht nur dir, sondern auch deinen Söhnen und Töchtern, deinen Frauen und Nebenfrauen. Und was ist der Dank? Du benimmst dich so, dass sie sich für ihre große Tat nur schämen können! 7Du liebst alle, die dich hassen, und hasst alle, die dich lieben. Deine Heerführer und Soldaten bedeuten dir offenbar überhaupt nichts. Es hätte dir nichts ausgemacht, wenn wir heute alle in der Schlacht gefallen wären – Hauptsache, Absalom wäre noch am Leben! 8Du musst dich jetzt zusammennehmen und zu deinen Männern hinausgehen, um sie wieder zu ermutigen. Sonst laufen sie dir alle noch heute Nacht davon. Das schwöre ich dir, so wahr der Herr lebt! Etwas Schlimmeres könnte dir gar nicht passieren. Es wäre schrecklicher als alles, was du bisher erleiden musstest.«

9Da stand David auf und ging hinunter zum Stadttor. Seinen Soldaten wurde gemeldet, dass der König wieder dort saß. Sofort kamen sie und versammelten sich vor ihm.

Davids Rückkehr nach Jerusalem

Inzwischen waren die Israeliten in ihre Heimatorte geflohen. 10In allen Stämmen des Landes warfen sie sich gegenseitig vor: »Wir sind schuld daran, dass König David vor Absalom fliehen und das Gebiet Juda verlassen musste. Dabei hat er uns doch immer von unseren Feinden befreit, und auch die Macht der Philister hat er gebrochen. 11Absalom, den wir zum neuen König gekrönt haben, ist in der Schlacht gefallen. Warum unternimmt niemand etwas, um David zurückzuholen?«

12David sandte die beiden Priester Zadok und Abjatar zu den Sippenoberhäuptern des Stammes Juda. Sie sollten ihnen im Namen des Königs ausrichten: »Wollt ihr die Letzten sein, die mich, euren König, wieder in seinen Palast zurückholen? Die Israeliten haben dies schon lange geplant, wie ich gehört habe. 13Ihr seid doch meine Stammesbrüder und viel näher mit mir verwandt. Warum kommt ihr ihnen nicht zuvor?« 14Amasa, dem Heerführer von Absalom, sollten die beiden Priester von David ausrichten: »Ich schwöre dir, dass ich dich heute an Joabs Stelle zu meinem obersten Heerführer ernenne. Das sollst du dein Leben lang bleiben, denn du bist mein Neffe. Gott soll mich hart bestrafen, wenn ich mein Versprechen nicht halte.«

15So gelang es David, die Unterstützung der Judäer zurückzugewinnen. Geschlossen stellten sie sich hinter ihn und ließen ihm sagen: »Komm mit deinem Gefolge wieder nach Jerusalem!« 16Da trat David den Rückweg an und erreichte den Jordan. Die Männer aus dem Stamm Juda kamen ihm auf der anderen Seite bis nach Gilgal entgegen, um ihn über den Fluss zu geleiten.

David begnadigt Schimi

17Zur gleichen Zeit lief auch der Benjaminiter Schimi, ein Sohn von Gera aus Bahurim, zum Jordan, um David dort zu treffen. 18Tausend Mann vom Stamm Benjamin waren bei ihm. Auch Ziba, Sauls früherer Diener, hatte sich mit seinen fünfzehn Söhnen und zwanzig Knechten dem Zug angeschlossen. Sie erreichten den Jordan vor dem König. 19Dann brachten sie ein Boot an das gegenüberliegende Ufer, um David mit seinem Gefolge über den Fluss zu setzen und ihm ihren Dienst anzubieten.

Als David den Jordan überqueren wollte, ging Schimi zu ihm, warf sich vor ihm zu Boden 20und flehte: »Mein König, vergib mir, was ich dir angetan habe, als du Jerusalem verlassen musstest. Bitte rechne mir diese große Schuld nicht an. 21Ich weiß, dass es ein schwerer Fehler war. Aber bedenke, mein König: Ich bin heute als Erster aus den Nordstämmen hierhergelaufen, um dich zu empfangen.«

22Da mischte sich Davids Neffe Abischai ein: »Schimi verdient den Tod! Er hat den König, den der Herr auserwählt hat, aufs Übelste beschimpft.« 23Doch David wies ihn zurecht: »Von dir und deinem Bruder lasse ich mir nichts vorschreiben! Ihr könnt mich nicht zu so einer Tat verleiten. Von jetzt an bin ich wieder König, darum soll heute kein Israelit hingerichtet werden!« 24Dann wandte der König sich an Schimi und versprach ihm: »Du musst nicht sterben, ich gebe dir mein Wort!«

Die Begegnung mit Mefi-Boschet

25Auch Sauls Enkel Mefi-Boschet kam dem König entgegen. Seit David aus Jerusalem fliehen musste, hatte er als Zeichen der Trauer seine Füße nicht mehr gewaschen, den Bart nicht mehr gepflegt und keine frischen Kleider mehr angezogen. So wollte er warten, bis David wohlbehalten zurückkehren würde. 26Als er nun dem König entgegenkam, fragte dieser ihn: »Warum bist du nicht mit mir gekommen, Mefi-Boschet?«

27Er antwortete: »Mein König, dafür ist mein Knecht Ziba verantwortlich, denn er hat mich betrogen! Ich wollte dich begleiten und dafür meinen Esel satteln lassen, weil ich ja nicht mehr richtig laufen kann. 28Doch Ziba ist zu dir gegangen und hat mich bei dir verleumdet. Du aber bist klug und weise wie ein Engel Gottes. Tu mit mir, was du für richtig hältst! 29Die Familie meines Großvaters hatte den Tod verdient nach allem, was sie dir angetan hat. Trotzdem hast du mich, deinen ergebenen Diener, als Gast an deinem Tisch essen lassen. Da kann ich es nicht wagen, noch mehr von dir zu erwarten!«

30»Reden wir nicht mehr davon«, sagte David. »Ziba und du, ihr sollt euch Sauls Besitz teilen.« 31»Ziba kann auch alles haben«, erwiderte Mefi-Boschet, »das Wichtigste für mich ist, dass der König heute unversehrt in seinen Palast zurückkehrt.«

David und Barsillai

32Barsillai, ein Mann aus Gilead, war von Roglim gekommen, um den König über den Jordan zu begleiten und sich dann von ihm zu verabschieden. 33Barsillai war 80 Jahre alt. Er hatte David in Mahanajim mit allem versorgt, was dieser zum Leben brauchte, denn er war sehr reich. 34Jetzt lud der König ihn ein: »Komm mit mir nach Jerusalem an meinen Hof! Es wird dir dort an nichts fehlen.«

35Doch Barsillai lehnte ab: »Ich habe nicht mehr lange zu leben, warum sollte ich da noch nach Jerusalem ziehen! 3680 Jahre bin ich nun schon alt, und es fällt mir schwer, klare Gedanken zu fassen19,36 Wörtlich: Gut und Böse zu unterscheiden.. Ich schmecke kaum noch, was ich esse oder trinke, und den Gesang deiner Sänger und Sängerinnen höre ich nicht mehr gut. Ich würde dir, mein König, doch nur zur Last fallen. 37Nein, deine Einladung kann ich nicht annehmen. Ich will dich nur noch über den Jordan begleiten, 38und dann lass mich zurückkehren! Ich möchte in meiner Heimatstadt sterben, dort, wo schon mein Vater und meine Mutter begraben sind. Doch mein Sohn Kimham kann ja mit dir ziehen und dir dienen. Setz ihn dort ein, wo du ihn gebrauchen kannst.«

39Da antwortete David: »Ja, Kimham soll mit mir kommen. Ich werde alles für ihn tun, was du wünschst. Und wenn ich dir sonst noch Gutes erweisen kann, dann sag es ruhig! Ich erfülle dir jede Bitte.«

40Anschließend überquerte David mit allen Begleitern den Jordan. Er küsste Barsillai zum Abschied und segnete ihn. Der alte Mann kehrte in seine Heimatstadt zurück, 41während David weiter nach Gilgal zog. Kimham ging mit ihm. Der König wurde begleitet von den Männern des Stammes Juda und von der Hälfte der übrigen Israeliten.

Israel und Juda streiten um den König

42Unterwegs kamen die Israeliten zum König und beklagten sich: »Warum haben ausgerechnet die Judäer dich, deine Familie und deine Truppen aus Mahanajim abgeholt und über den Jordan geleitet? Dazu hatten sie doch gar kein Recht!«

43»Die Antwort ist ganz einfach«, sagten die Judäer zu den Israeliten, »schließlich steht der König dem Stamm Juda näher. Was regt ihr euch darüber auf? Denkt ihr, wir hätten auf Kosten des Königs gelebt oder uns von ihm beschenken lassen?«

44Die Israeliten hielten dagegen: »Unser Anrecht auf den König ist zehnmal größer als eures! Warum habt ihr uns einfach übergangen? Haben nicht wir zuerst daran gedacht, unseren König zurückzuholen?« Die Judäer aber gaben nicht nach und behielten das letzte Wort.

Bibelen på hverdagsdansk

2. Samuelsbog 19:1-44

1Da brød kongen sammen og gik grædende op på taget over porten. „Åh, min søn Absalom! Min søn, min søn Absalom!” hulkede han. „Gid jeg var død i dit sted, Absalom—min søn, min søn!”

Joab går i rette med David

2Der gik straks bud til Joab om, at kongen græd og sørgede over Absalom, 3og da det rygtedes i hæren, hvor fortvivlet kongen var over sin søns død, blev glæden over sejren vendt til sorg. 4Alle krigerne luskede tilbage til byen, så skamfulde, at man skulle tro, de var flygtet fra kampen.

5Imens sad kongen med ansigtet begravet i hænderne og hulkede: „Åh, min søn Absalom! Absalom, min søn, min søn!”

6Da gik Joab til kongen og sagde: „I dag har vi frelst dit liv, og vi har reddet dine sønner, dine døtre, dine koner og medhustruer. Hvorfor opfører du dig, som om vi havde gjort noget forkert? 7Du sætter åbenbart større pris på dine fjender end dine venner! Havde Absalom været i live, ville det ikke have gjort dig noget, om alle vi andre var døde! 8Gå nu ud og ønsk krigerne til lykke, for jeg sværger ved Herren, at hvis du ikke gør det, deserterer de alle sammen i løbet af natten, og så vil det sidste blive værre for dig end det første!”

9Så gik kongen ud og satte sig i byporten, og da rygtet spredtes, at kongen var kommet ud, samledes alle hans krigere foran ham. Absaloms hær var allerede flygtet og vendt hjem.

David vender tilbage til Jerusalem som konge

10Nu begyndte man at diskutere situationen ud over hele landet: „David frelste os fra vores værste fjender, filistrene!” sagde folk til hinanden. „Ganske vist valgte vi Absalom til konge, og han jog David bort, 11men nu er Absalom død. Lad os derfor udråbe David til konge igen!”

12-13Da David hørte, hvad folk snakkede om, sendte han præsterne Zadok og Ebjatar til Judas ledere med følgende besked: „Hvorfor er I så længe om at slutte op om mig? Nordriget har besluttet sig, og nu mangler vi bare jer—til trods for, at jeg tilhører jeres stamme! 14Og sig til Amasa: Jeg sværger på, at du skal være min hærfører i stedet for Joab! Jeg er ikke din onkel for ingenting.”

15På den måde fik David Judas ledere over på sin side, og de vedtog, at David igen skulle være deres konge. De bad ham derfor komme tilbage til Jerusalem sammen med alle sine folk.

16Da kongen på hjemvejen kom til Jordanfloden, var Judas ledere samlet ved Gilgal for at byde ham velkommen og eskortere ham over floden. 17Selv Shimi, benjaminitten fra Bahurim, sluttede sig til judæerne for at gå kongen i møde, 18og han havde 1000 mand fra sin egen stamme med sig. Ziba, Sauls tjener, og hans 15 sønner og 20 tjenestefolk var også hurtigt taget over Jordanfloden for at møde kongen på den anden side. 19Så da han ankom til vadestedet, stod de parate for at eskortere ham og hans familie over.

Da kongen skulle til at gå over floden, kastede Shimi sig ned foran ham 20og bad: „Herre konge, tilgiv mig det, jeg gjorde, dengang du forlod Jerusalem! Vil du ikke nok glemme det? 21Jeg ved, at jeg var ond imod dig dengang, men jeg er den første fra Nordrigets område, der er kommet her i dag for at byde dig velkommen hjem!”

22Abishaj brød ind: „Nej, Shimi fortjener døden, fordi han forbandede Herrens salvede!”

23„Lad mig være i fred, Zerujas sønner!” svarede David. „I siger mig altid imod. Nej, i dag skal ingen lide døden. Lad os hellere feste, for i dag er jeg igen blevet konge i Israel!” 24Så vendte David sig om mod Shimi og svor: „Du skal ikke dø!”

25-26Også Mefiboshet, Sauls barnebarn, var kommet ned fra Jerusalem for at modtage kongen. Lige siden den dag David flygtede fra Jerusalem, og til han nu kom tilbage, havde Mefiboshet sørget over kongens skæbne og hverken vasket sine fødder eller sit tøj eller klippet sit skæg.

„Hvorfor fulgte du ikke med mig ud af Jerusalem, Mefiboshet?” spurgte kongen.

27Han svarede: „Herre konge, min tjener Ziba har løjet om mig. Jeg befalede ham at sadle mit æsel, så jeg kunne følge kongen, men han adlød mig ikke, og så havde jeg ikke noget valg, fordi jeg er lam. 28I stedet bagtalte han mig ved at påstå, at jeg nægtede at tage med. Men herre konge, du handler på Guds vegne, og derfor må du gøre, som du synes bedst. 29Både jeg selv og resten af min familie kunne lige så godt være blevet henrettet af dig, men i stedet viste du mig den ære at være blandt de udvalgte, der får lov at spise ved dit bord. Jeg kan ikke forvente flere nådesbevisninger fra din side.”

30„Javel,” svarede David, „i så fald skal Ziba afstå det halve af ejendommen til dig.”

31„Nej, giv ham bare det hele,” svarede Mefiboshet. „Jeg er bare glad for, at du er kommet tilbage i god behold!”

32-33Barzillaj fra Gilead, der havde givet kongen og hæren mad under deres eksil i Mahanajim, havde ledsaget kongen fra Rogelim til Jordanfloden. Barzillaj var en meget gammel mand, omkring 80 år, og han var meget rig.

34„Følg med mig over floden og slå dig ned i Jerusalem,” sagde kongen til ham. „Jeg skal nok sørge for dig!”

35„Nej tak,” svarede han, „det er jeg for gammel til. 36Jeg er nu 80 år gammel og har for længst mistet appetitten på livet. Mad og vin smager mig ikke længere, og jeg kan ikke høre, når der bliver sunget og spillet. Nej, der er ingen grund til, at jeg skal ligge kongen til byrde. 37At ledsage dig over floden er ære nok for mig! 38Derefter vil jeg vende tilbage og dø i min hjemby, så jeg kan blive begravet der, hvor min mor og far ligger. Tag i stedet min søn Kimham med dig, herre konge. Måske kan du gøre noget for ham.”

39„Godt,” svarede kongen, „så tager jeg Kimham med mig. Lad mig da vise min taknemmelighed mod ham i stedet for. Jeg vil gøre alt, hvad du beder mig om.”

40Kongen og resten af følget gik nu over Jordanfloden. Derefter omfavnede kongen Barzillaj til afsked og velsignede ham, hvorefter Barzillaj vendte tilbage, hvor han kom fra. 41Kongen tog Kimham med sig til Gilgal, hvor det meste af Juda og det halve af Nordriget var mødt op for at byde ham velkommen.

Judæerne og israelitterne kommer i klammeri

42Nogle af mændene fra Nordriget beklagede sig til kongen over, at det udelukkende var mænd fra Juda, der havde fået den ære at eskortere ham, hans familie og alle hans mænd over Jordanfloden.

43„Og hvad så?” indvendte judæerne. „Kongen hører jo til Judas stamme! Er det noget at være vred over? Har vi måske udnyttet vores fortrin ved at søge kongens særlige gunst?”

44„Jamen Nordriget består af ti stammer,” svarede de andre. „Derfor har vi meget mere krav på kongen, end I har! Hvorfor har I da ikke indbudt os? Var det måske ikke os, der oprindelig ønskede at få kongen tilbage?”

Judæerne gav svar på tiltale, så det endte med et større skænderi mellem judæerne og dem fra Nordriget.